Das tat gut und war Balsam auf die zuletzt doch so arg gebeutelte Seele: Zwei Tage nach der 0:7-Pleite in Espelkamp zeigten die Landesliga-Fußballer des TuS Sulingen am Freitagabend ein ganz anderes Gesicht und besiegten im Auftaktspiel des hauseigenen Blitzturniers vor allem dank einer richtig starken ersten Halbzeit den Landesligisten FC Verden 04 hochverdient mit 3:1 (2:0). Der Finalgegner der Sulinger wird am Samstag (16.00 Uhr) im Spiel zwischen den VfL Oythe und dem SV Osterfeine ermittelt.

„Das war lange Zeit sehr souverän von uns, und wir haben auch richtig gut Fußball gespielt“, freute sich TuS-Trainer Walter Brinkmann nach der Partie: „Man hat gesehen, dass die Mannschaft nach Mittwoch etwas gutmachen wollte. Wir standen defensiv sehr viel stabiler.“ Zudem sei die Kommunikation auf dem Platz herauszuheben, „und heute hat auch einer die Wege für den anderen gemacht“, lobte der 57-Jährige.

Aus dieser stabilen Defensive heraus setzten die Sulinger offensiv viele Akzente und hatten schnell gute Chancen. Nach Vorarbeit des an diesem Abend bärenstarken Tim Rieckhof stand Chris Brüggemann zentral vor dem Tor völlig frei, scheiterte jedoch an Verdens Keeper Stefan Wöhlke. Nachdem drei Minuten später auf der anderen Seite TuS-Torwart Eric Schröder glänzend gegen Jan-Ole Müller pariert hatte, war erneut Brüggemann nach toller Kombination zwischen Rieckhof und Julian Fehse nur zweiter Sieger im Duell mit Verdens Nummer eins (9.). Die Führung lag in der Luft, zumal auch Rieckhof (11.), Fehse (15.) und Niklas Klare (20.) das 1:0 verpassten.

Die Gäste fanden kaum einmal Zugriff auf das Spiel, waren aber bei ihren ganz wenigen Offensivaktionen brandgefährlich. So verhinderte Schröder im Tor der Sulinger mit einer ganz starken Parade gegen Maximilian Schulwitz das 0:1 (22.). Aggressiv, spielfreudig und auch mit dem nötigen Tempo setzten die Gastgeber Verden weiter unter Druck und wurden schließlich auch belohnt. Nach einem tollen Pass von Marvin Zawotny wurde Rieckhof von Alexander Huhn nur durch ein Foul im Stafraum gestoppt. Chris Brüggemann übernahm die Verantwortung und verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 1:0 (30.). Und nachdem Radif Alijan Sulingens Torwart Schröder zu einer weiteren Parade gezwungen hatte (35.), fiel in der 42. Minute doch noch der eigentlich längst überfällige Treffer zum 2:0: Wieder war es Rieckhof, der sich über links durchsetze, und seine Flanke verwertete Brüggemann per Kopfball zur beruhigenden Pausenführung. Es hätte auch gut und gerne 6:3 stehen können. „Es freut mich für Chris, dass er die beiden Dinger nach seinen vergebenen Chancen so souverän gemacht hat“, lobte Brinkmann seinen „Doppelpacker“.

Nach dem Wechsel versuchten die Gäste aus Verden, mehr Druck zu erzeugen und auch mutiger zu spielen. So war die Partie von den Spielanteilen her nun ausgeglichener, allerdings ließ der TuSSulingen kaum etwas zu, kreierte selbst aber nur noch wenige Tormöglichkeiten. So dauerte es bis zur 75. Minute, ehe der eingewechselte Maurice Krüger mit einem trockenen Schuss aus halblinker Position ins lange Eck auf 3:0 für den Gastgeber stellte – die Entscheidung. Mit einem herrlichen direkten Freistoß aus 22 Metern halbrechter Position genau in den Knick gelang Philipp Breves mit dem Schlusspfiff noch die Ergebniskosmetik. „Das war ein verdienter Sieg für Sulingen, keine Frage“, resümierte Verdens Trainer Frank Neubarth: „Vor allem in der ersten Halbzeit waren sie spritziger und laufstärker. Einige von uns sind wohl noch im Urlaubsmodus gewesen.“

Und Verdens Rechtsverteidiger Richard Sikut? Der ehemalige Sulinger hatte kaum einmal die Möglichkeit, seine stärkste Waffe einzusetzen: die Einwürfe. Trotzdem habe es ihm große Freude bereitet, wieder in seinem ehemaligen Wohnzimmer zu spielen. „Ich hatte Spaß, es war schön, die Jungs mal wiederzusehen“, sagte „Richie“, um dann nachzuschieben: „Zum Spiel will ich lieber nicht zu viele Worte verlieren. Wir haben in der ersten Halbzeit überhaupt keinen Druck gemacht, hatten keinen Zugriff. Das ist nicht das, was wir vorhaben. Das muss besser werden.“

Luca Feßner kurz vor seiner Einwechslung mit Co-Trainer “Manu” Meyer

Einen besonderen Moment erlebte an diesem Abend Luca Feßner. Der U19-Spieler wurde in der 76. Minute von Coach Brinkmann eingewechselt und feierte damit sein Debüt im Dress der Landesliga-Mannschaft.

TuS Sulingen: E. Schröder – Zawotny, Neumann, Hardt, Niemeier – Bremermann – Wind (76. Feßner), N. Klare, Rieckhof – Fehse (63. Krüger), Brüggemann (63. Tero).

 

Autor: Arne Flügge