Innerhalb einer Woche gab es zwei Landesmeisterschaften, zum einen den Blockwettkampf mit drei verschiedenen Schwerpunkten in Stuhr und die zweite eine Woche später mit den Einzeldisziplinen in Göttingen. Die Kombination der einzelnen Disziplinen zum Blockwettkampf Sprint/Sprung oder Lauf oder Wurf führt im Vorfeld zur Auswahl der AthletInnen, die dafür in Frage kommen. Denn einer läuft keine Hürden, der andere kann keinen Diskus oder Speer werfen oder ist kein guter Mittelstreckenläufer usw. Für den TuS Sulingen starteten somit Saskia und Nina Lenz im Block Sprint/Sprung und Wahed Said Badel im Block Wurf. Beide Blöcke haben den 100m-Sprint, den 80m-Hürden-Lauf und den Weitsprung gemein, während bei dem einen Block der Hochsprung und Speerwurf und bei dem anderen das Kugelstoßen und der Diskuswurf dazukommt. An diesem Tag zeigte sich, dass Nina die Sprinterin ist, während Saskia das Werfen bevorzugt. Nina konnte in den schnelligkeitsbezogenen Teildisziplinen viele Punkte sammeln, während Saskia im Speerwurf zuschlug. Unter 28 Teilnehmerinnen in diesem Block belegten sie mit 2408 bzw. 2304 Punkten Platz 8 und 13 und konnten zudem viele persönliche Bestleistungen in den verschiedenenDisziplinen erzielen. Wahed nahm an den Landesmeisterschaften in der Altersklasse M14 ohne Wertung teil, weil er als gebürtiger Iraker seinen Startpass noch kein Jahr besitzt. Als großes Talent soll er erst einmal Erfahrungen sammeln und Sicherheit gewinnen. Es gilt für ihn vor allem, seine teilweise sehr guten Trainingsleistungen im Wettkampf zu bestätigen und seine technischen Fähigkeiten zu verbessern. Seine große Aufregung ist manches Mal noch ein kleines Hindernis. Er konnte gute Teilergebnisse erzielen und erlangte insgesamt 2228 Punkte. Damit wäre er Dritter in der Wertung Block Wurf M14 geworden. Im Gegensatz zu den Block- Landesmeisterschaften müssen die AthletInnen bei den Einzeldisziplinen Normen erfüllen, so auch in Göttingen. Nina hatte durch die erbrachten Leistungen im Vorjahr die Qualifikationsnormen schon für den 100m-Sprint und den 80m-Hürdenlauf erfüllt, während Saskia sich über die Landesbestenliste 2020 mit Platz 8 im Diskuswurf und Platz 5 im Speerwurf qualifizierte. Wahed konnte, wie alle AthletInnen in Niedersachsen in diesem Jahr wegen Corona die Chance hatten, eine offizielle Trainingskontrolle nutzen und seine 100m-Zeit unter die Quali-Norm von 13,20 sec. drücken (13,05 s). Eine zusätzliche Chance im Weitsprung verfehlte er knapp (5,01 m anstatt 5,20m). Im Göttinger Stadion brannte die Sonne unerbittlich vom Himmel und trotzdem mussten sehr guteLeistungen her, um gute Platzierungen zu erzielen.

Nina schaffte, wie es beim Höhepunkt der Saison am schönsten ist, zwei persönliche Bestleistungen und schraubte ihre Zeiten im 100m-Sprint auf 13,34 s und beim 80 m-Lauf auf 13,24 s. Das bedeutete Platz 9 bzw. 10 unter 18 bzw. 16 Teilnehmerinnen, wobei sie nur um 2 Hundertstel Sekunden das Finale im Sprint verpasste. Wahed sprintete seine 100 m zwar nicht so schnell wie bei der Trainingskontrolle, doch seinebisherige offizielle Wettkampfzeit von 13,40 s konnte er auf 13,22 s verbessern, was in Göttingen der 11. Platz darstellte. Saskia hatte im Speerwurf leider keinen guten Tag erwischt und einen technischen Fehler, der auf die Schnelle nicht beseitigt werden konnte und so machte sie nach zwei Fehlversuchen einen sogenannten Sicherheitswurf über 27,42 Metern. An diesem Tag wollte einfach kein weiterer, gültiger Versuch mit dem Speer gelingen. Ihre Enttäuschung war natürlich riesengroß, weil sie eigentlich über 33 Meter weit werfen kann. Der 6. Platz war da auch kein Trost. Jetzt musste der Diskuswurf besser werden. Die Zeit ließ zu, dass sich die Trainerin mit der Athletinzurückziehen und sie in Ruhe wieder aufbauen konnte. Mit einem guten Gefühl ging Saskia eine Stunde später wieder an den Start und tatsächlich, sie zeigte fünf technisch sichere Würfe, wobei der vierte Versuch auf 24,11 Meter flog, was eine Steigerung ihrer persönlichen Bestleistung um 2,21 m und den 4. Platz bedeutete und dieses Wochenende in Göttingen für die Beteiligten positiv in Erinnerung bleiben wird.

(Manuela Dannemann)